Krypto-Kreditvergabe mit Nexo und BlockFi

Datum: Montag, 22. November 2021

Tag(s): Vergleich Krypto-Kreditvergabe Nexo BlockFi Kryptowährungen Kredit Aktien

Banken verlangen mittlerweile Geld für das Aufbewahren Ihres Geldes, Aktien und Kryptowährungen sind großen Kursschwankungen ausgesetzt und die Rendite von Anleihen ist in den meisten Fällen kaum noch genug, um überhaupt der Inflation etwas dagegenzusetzen. Was also tun?

Seit einigen Jahren kann man mit Plattformen wie Auxmoney, Bondora, Twino oder Mintos direkt an Privatpersonen oder Unternehmen Kredite vergeben. Dabei versucht die jeweilige Plattform die Risiken für die Anleger zu minimieren. Bondora bietet etwa aktuell 6,75% Rendite pro Jahr an, Mintos sogar 9.93%.

Alternative Plattformen wie Invesdor fokussieren sich auf Kreditvergabe von Privatpersonen an Unternehmen oder andere wie Bergfürst, Exporo oder Zinsbaustein auf Immobilienprojekte.

Manche dieser Plattformen übernehmen Ausfälle, andere nicht. Ich hab verschiedene dieser Anbieter ausprobiert und leider auch einige Ausfälle mitgemacht - was ja auch kein Wunder ist: Normalerweise werden Kredite an Unternehmen / Personen vergeben, die das Geld im Moment nicht haben, der erwartete Cashflow aber groß genug ist, um den Kredit abzubezahlen.

Crypto-Lending

Bei der Vergabe von Krediten via Blockchain ist das Ganze aber etwas anders: Bei fast allen Plattformen / Systemen, die ich mir angeschaut habe, gibt es im Vergleich zur traditionellen Kreditvergabe einen großen Unterschied: Es müssten Sicherheiten (meist in Form von Kryptowährungen) hinterlegt werden, welche die Kreditsumme sogar überschreiten.

D.h. um z.B. einen Kredit über 10k aufzunehmen, müssen z.B. 15k als Sicherheit hinterlegt werden. Diese Kreditvergabe kann im Falle von Blockchain-Systemen komplett dezentral ohne eine Bank oder andere Unternehmen erfolgen und wird von Smart Contracts quasi in der Form von Code abgebildet.

Um den Teilnehmern in diesem Markt es etwas zu erleichtern, haben aber auch hier ein paar Unternehmen Plattformen wie Nexo, Crypto.com oder BlockFi geschaffen, die den Prozess für Kreditnehmer und Geber etwas vereinfachen sollen.

Die höchsten Renditen gibt es bei Stablecoins. Stablecoins sind an den Preis von USD oder EUR gekoppelt. D.h. der Stablecoin USDC hat z.B. den Wert eines US-Dollars. Meistens ist bei diesen Stablecoins die jeweilige Währung auch hinterlegt, d.h. jeder 1 USDC hat auch einen US-Dollar, welcher bei den Betreibern des Coins hinterlegt ist.

Nexo

Hier kann man direkt in Euro, USD, Pfund oder Kryptowährungen einzahlen und bekommt bis zu 12.5% Rendite pro Jahr, ausgezahlt je nach Einstellung täglich oder im Abstand von ein paar Monaten.

Nexo wirbt mit einer Absicherung der Einlagen bis zu 375 Millionen USD, allerdings verwaltet die Plattform schon mehr als 13 Milliarden USD - daher bezweifle ich, dass die Einlagen so sicher sind wie bei einer Deutschen Bank.

BlockFi

Einzahlungen sind bei BlockFi mit USD oder Kryptowährung möglich, Rendite bis zu 9.5% pro Jahr möglich.

Für uns Europäer schafft dies ein paar Probleme:

  1. Unsere Euros müssen erst einmal in USD umgewandelt werden. Je nach Anbieter kann das hohe Gebühren bedeuten (Interactive Brokers oder Wise gehören zu den billigeren Dienstleistern).
  2. Zwischen USD und EUR gibt es Währungsschwankungen. Im letzten Jahr waren das fast 10 Cent, d.h. bei z.B. 10k könnten 1k durch Währungsschwankungen verschwinden - das wäre mehr als wir als Rendite erwarten können.

Andere Anbieter

Es gibt auch andere größere Plattformen. Allerdings sind viele für Europäer nicht verfügbar, da die EU neue Regelungen und Richtlinien geschaffen hat, welche von vielen Unternehmen im Kryptobereich nicht mit Freunde aufgenommen wurden.

Das ist auch ein größeres Risiko: Gerade kleinere Unternehmen sperren Bürger aus Ländern mit schwierigen Regelungen lieber aus, als sich der Rechtslage anzupassen.

Fazit

Die Renditen via Crypto-Lending sind verlockend und in meinen Tests wurde bisher auch immer alles ausgezahlt. Die Absicherung der Plattformen ist nicht vergleichbar mit der Absicherung bei deutschen Banken, allerdings sind die meisten Kredite mit Sicherheiten, welche höher sind als die Kreditsumme abgesichert - daher sollte das Risiko theoretisch gedeckelt sein.

Obwohl “Krypto” im Namen ist, ist man von volatilen Schwankungen an den Kryptobörsen sicher, wenn man Stablecoins verwendet, welche immer den gleichen Wert wie etwa Reservewährungen haben.

Ich persönlich gehe das Thema vorsichtig und nur mit kleineren Summen an.

Haftungshinweis

Dies ist keine Anlageberatung. Es handelt sich um meine persönliche Meinung und dient lediglich zur Information und Unterhaltung.

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