Finanzholding vs Gründung ohne Holding

Datum: Dienstag, 14. Dezember 2021

Tag(s): Finanzholding Gründung GmbH Holding

An jedem freien Wochenende bereite ich aktuell Unterlagen (u.a. Business-Plan, Gesellschaftervertrag usw.) für eine GmbH vor, die ich in 2022 gründen werde.

Mit dieser Gesellschaft werde ich im operativen Geschäft tätig sein und aktiv ein paar meiner SaaS-Ideen umsetzen.

Ursprünglich wollte ich nur eine UG gründen, allerdings konnte ich dank meines Business-Plan feststellen, dass ein höheres Stammkapital aufgrund von höheren Kosten nicht schlecht wäre.

Das bringt mich zu dem heutigen Blog-Post. Denn ich hatte schon öfter die Idee meine bestehenden Tätigkeiten als Investor / Aktionär in eine Finanzholding auszugliedern.

Das hätte in der Kombination mit meiner operativen Gesellschaft den Vorteil, dass die Finanzholding als Muttergesellschaft alle Gewinne der Tochter bekommen und reinvestieren könnte. Da Investments ja ein Aufwand sind, müsste man entsprechend erst Steuern zahlen, wenn diese auch mit Gewinn verkauft und der Gewinn aus der Gesellschaft ausgezahlt wird.

Der größte Vorteil wäre also das theoretische Aufschieben der Steuerlast.

Nachteile

  • Fast alle Experten auf diesem Gebiet empfehlen eine Finanzholding erst ab einem Vermögen von etwa 100k, darunter machen die zusätzlichen Kosten keinen Sinn
  • Erträge sollten aus einer Tochtergesellschaft kommen, als Arbeitnehmer hat man durch dieses Konstrukt gar keinen Vorteil
  • Laufende Buchführung
  • Kosten für Kammern
  • Ertragssteuern müssen von Unternehmen im Voraus gezahlt werden
  • Jede Finanzholding benötigt eine LEI (Legal Entity Identifier) Nummer, kostet etwa 100 Euro pro Jahr
  • Bestehende Aktien aus privaten Portfolio können schwer übernommen werden, d.h. Aktien müssten neu gekauft werden

Zusammengefasst hat man mehr Kosten und mehr Aufwand im Vergleich zu einem privaten Anleger.

Vorteile

  • Theoretisch einen Vorteil durch das Aufschieben der Steuern
  • Bessere Übersicht, da man durch die staatlichen Vorgaben zu einer sauberen Buchführung verpflichtet ist

Fazit

Wie ich in den Nachteilen schon erwähnt habe, macht das Ganze eigentlich nur Sinn, wenn man A. schon Erträge aus einem eigenen Unternehmen hat und B. genug Geld zum Investieren in die Holding einbringt.

Mein Vermögen ist größtenteils in Aktien angelegt. D.h. bevor ich mein Geld gut einbringen kann, müsste ich erst einmal Kapitalertrags- und andere Steuern zahlen. Zudem wird 2022 mein erstes Jahr mit einem eigenen Unternehmen sein, d.h. ich kann noch nicht garantieren, dass mein operatives Geschäft überhaupt Gewinn macht.

Insgesamt sehe ich hier nur zusätzliche Risiken und werde deshalb erst eine Finanzholding gründen, wenn mein operatives Geschäft erfolgreich aufgebaut und erwiesen profitabel ist.

Haftungshinweis

Dies ist keine Anlageberatung. Es handelt sich um meine persönliche Meinung und dient lediglich zur Information und Unterhaltung.

Jeder handelt mit seiner finanziellen Entscheidung eigenständig und trägt selbst dafür Verantwortung. Eine Haftung ist ausgeschlossen.

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